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immer mehr verengerte, bis er nur noch eine Breite von einem guten Meter hatte. Dieser Teil war aus gebrannten, großen Ziegeln hergestellt, bildete also die Fortsetzung der eigentlichen Höhle. Sehr bald fand er nun auch in einer zweiten Steintreppe sein Ende, die über einen wüsten Haufen von Ziegel- und Steintrümmern, von denen der Gang bis oben angefüllt war, hinwegführte.

Als der Detektiv diese Treppe emporstieg, bemerkte er auch hier an den Spuren in der überall hier[1] lagernden Staubschicht, daß dieser unterirdische Weg sehr häufig benutzt worden sein mußte und zwar noch vor ganz kurzer Zeit. Diese Beobachtung gab ihm die Gewißheit, daß seine Vermutungen zutreffend seien, wofür er dann auch den letzten Beweis erhielt. Eine hölzerne Falltür schloß nämlich oben die Treppe ab. Sie ließ sich leicht hochheben und zurücklehnen, da sie an einer Seite mit starken Scharnieren befestigt war.

Manhard stieg noch einige Stufen höher und leuchtete zunächst den über der Falltür liegenden Raum ab. Dieser war schmal und lang, hatte gemauerte Wände und war bis auf einige in einer Ecke übereinander getürmte große Holzkisten völlig leer. Nur an der einen Wand hing an einem Nagel eine einfache Petroleumlaterne.

Eine Tür, die aus diesem engen Gelaß hinausführte, konnte der Detektiv zunächst nicht entdecken. Als er sich dann aber genauer umschaute, fand er zwei in die Mauer eingelassene, sehr kräftige eiserne Angeln, in denen ein mit Ziegelsteinen gefüllter, gleichfalls eiserner Rahmen hing. Diese ganze Einrichtung war so geschickt und so sorgfältig angelegt, daß die kleine Pforte sich von dem sie umgebenden Teil der Mauer gar nicht abhob, ebenso wie der in einen

  1. Vorlage: die
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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)