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haben“, meinte er dann schnell, und offenbar war er froh, daß ihm diese Ausrede einfiel. Ziemlich eilig verabschiedete er sich darauf von Manhard. Er wollte fraglos nur weiteren Auseinandersetzungen entgehen.

„Mister Manhard sollen heute noch die Papiere auf die Polizei bringen“, rief er noch im Fortgehen. „Ich muß einkaufen – Fische zum Mittagessen. Auf Wiedersehen, Mister Manhard!“

Dieses Gespräch hatte sich vor der Tür der Kneipe abgespielt. Nachdenklich blieb der Detektiv mit seinem Bündel auf dem Rücken stehen. Dann, als der davonwatschelnde Chinese verschwunden war, trat er in den großen Schankraum ein, wo ein junger Negerbursche, der gleichzeitig Hausdiener und Kellner spielte, gerade die Tische und Bänke säuberte.

Manhard winkte den Schwarzen, der von dem Chinesen häufig ein paar – vielleicht wohlverdiente – Ohrfeigen einstecken mußte, zu sich heran und reichte ihm eine Silbermünze hin.

„Tom, wische mir die Schuhe gut ab.“ – Als der Schwarze dann vor ihm niederkniete und eifrig sein buntes Taschentuch als Putzlappen benutzte, fragte Manhard: „Wieviel Polizisten gibt es hier eigentlich, Tom? Und wer von diesen kommt die Ausweispapiere Eurer Gäste nachsehen?“

Der Neger grinste schlau. „Drei Polizisten, Mister. Und die Ausweispapiere werden von dem geprüft, der gerade Zeit hat.“

„Und wer von den dreien hatte gestern abend so gegen 1/211 Uhr Zeit?“

Wieder verzogen sich Toms dicke Lippen zu einem verständnisvollen Lächeln.

„Fung-Scho ist ein schlechter Herr, ein sehr vorsichtiger Herr. Tom sollte sagen zu Mister Manhard, daß einer der Polizisten hier war. Ist auch richtig. Alle drei sogar saßen dort in jener Ecke und würfelten

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)