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trat eine menschliche Gestalt scheinbar aus der Mauer hervor, stand noch gebückt einen Augenblick still und eilten davon.

Manhard wartete einige Minuten. Er frohlockte. Die Roxara-Bucht gefiel ihm immer besser. Irgendein Geheimnis war mit diesem Fremden und der Ruine verknüpft. Und es würde nicht das erste sein, das sein Spürsinn entschleierte. –

Zehn Minuten später kletterte er die Treppe seiner Kammer in Fung-Scho’s Kneipe empor. Das Maisstroh raschelte, als er sich auf sein Lager warf.

Fung-Scho weckte ihn am Morgen wie befohlen, als kaum die Sonne aufgegangen war, da Manhard seinen Dienst auf der „Elisabeth“ rechtzeitig antreten wollte.

Nachdem er sich gewaschen hatte, ließ er sich von dem dicken Chinesen seinen Rucksack, den dieser in Verwahrung genommen hatte, aushändigen.

„Gestern abend war noch ein Polizeibeamter hier, Mister Manhard“, sagte Fung-Scho in seinem verdorbenen Küsten-Englisch. „Er wollte den Paß oder die Ausweispapiere von Mister Manhard sehen. Die Kontrolle ist hier sehr scharf, sehr …! Aber Mister Manhard waren nicht da, auch nicht oben in dem Zimmer.“

Der Detektiv sah in den Augen des Chinesen ein gewisses Mißtrauen flimmern trotz aller Unterwürfigkeit, die der dicke Wirt auch jetzt zur Schau trug.

„Ich war mit Kapitän van Deimer bis zum Hafen gegangen“, sagte er gleichgültig. „Merkwürdig, daß der Beamte so spät abends nach mir fragen kam,“ setzte er hinzu, indem er seinen Rucksack über die Schulter warf.

Fung-Scho suchte in leichter Verlegenheit nach einer Erklärung.

„Der Beamte wird nicht früher Zeit gehabt

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)