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Ich hab mich vnder die klyen gemischt
     so ist mir offt ein poß entwyscht
     der nit gantz glat behoblet ist
Wer hohen zorn nit kan vergessen
     der hat auch rohe narren fressen
Wer im selb thuot lob veriehen
     in eim spiegel zwen narren sehen
Sicht er sich selb so ists der dryt
     wer gantz vnd gar kan schimpffen nit
Vnd nympt sich doch des schimpffes an
     das all sein frynd vnd er nicht kan
Es ist gar vnuerdowlich spiß
     wer narren frißt mit hohem fliß
Der narr ligt manchem in dem magen
     das er yn in das grab muoß tragen
Sie werden engbristig dar von
     das sie kein otem moegendt lon
Wo sie nit gantz vom narren sterben
     so muessens doch kichens verderben
Das ich die poeßly alle kan
     hatt nur allein der mundtfol than
     den ich vom narren gessen han
Den ich mein lebtag nit verdaw
     darumb das ich in asse raw
Zuo schwindelßheym duß vff der müll
     Do hab ich noch gesellen vil
Die auch vom narren raw handfressen
     vnd künnendts nymmer mer vergessen


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 14v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)