Peter Andreas Heiberg: Die Hoftrauer, oder das Testament. Ein Lustspiel in einem Aufzuge | |
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Was in aller Welt will er mit diesen Drohnungen? Welche Mittel kann er wohl in Händen haben, mich zu zwingen? Mein ganzes Blut geräth in Wallung! (klingelt.)
M. Ehrenpr. Höre Er, Magnus, laufe Er geschwind zum Secretaire Stram, und bitte Er ihn, her zu kommen.
Magn. Wenn aber der Sikkertär nicht zu Hause ist, gnädige Frau, was soll ich ihm denn sagen, wie?
M. Ehrenpr. Dummkopf! so soll Er fragen, wo er ist, und ihn aufsuchen.
Magn. Nun begreife ich es. (geht, kehrt aber wieder um.) Gändige Frau, ich habe eine unterthänige Bitte an Sie.
M. Ehrenpr. Kann das nicht warten, bis Er wieder kömmt?
Magn. Ne, es kann meiner Seele nicht! – Nu, Ihre Gnaden, um des Himmels Willen, darf ich denn nicht den Flor wieder um den Arm binden? Darf ich?
M. Ehrenpr. Ich glaube, Er ist nicht klug.
Peter Andreas Heiberg: Die Hoftrauer, oder das Testament. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Orell, Geßner, Füßli und Comp., Zürich 1795, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Hoftrauer,_oder_das_Testament.pdf/33&oldid=- (Version vom 11.9.2022)