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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

die im Schatten von Weintrauben flüstern, deren purpurne Beeren sich minder dicht an einander schließen, als ihre warmen Wangen, nicht mehr gestört von Deinen rohen Lüften; —“

„Bienenartiges Gesumme friedlicher Staaten, wo die sonnenverbrannte Arbeitskraft für sich selbst die Früchte der reichen Erde pflückt, die sie zu ihrem Eigenthum gemacht hat durch eigene Arbeit, erleichtert durch fröhliche Lobgesänge auf eine Allmacht, mit welcher Deine Narrenfeste zu streiten suchen, wie ein Funke mit dem großen Meer; —“

„Geist freier Liebe und fröhlichen Friedens, der Tugend sicherer Lohn im Leben und im Tod; —“

„Das sind die Erndten, die alle Meistergeister zwar nicht immer auf Erden einheimsen, aber doch nichtsdestoweniger sicher, ob auch die Garben von andern Händen gebunden werden als den ihrigen; das sind die blutlosen Dolche, womit sie gefallene Tirannen niederstoßen, das ihre hohe Rache:“

„Denn der beste Theil ihres Lebens auf Erden ist, wenn lang nach ihrem Tod ihre Gedanken, nicht mehr gebunden oder gefangen, ja auch ihre wilden Träume ein nothwendiger Theil der Luft geworden sind, welche die Menschen athmen, wenn sie gleich dem Mond, der selbst von der Wolke verborgen ist, Licht verbreiten über den See des Lebens und uns hinausführen in Licht und Hoffnung.“

„Die Erde mit all ihren getreuen Erinnerungen läßt Epheu wachsen über ihre heiligen Grüfte; das freie Meer, im Sturm wie im Stillstand, wiederholt ihre Gedanken; der Blitz und der Donner und alle freien Dinge haben Sagen von ihnen für die Ohren der Menschen. Alle andere Ehre gleicht fallenden Sternen; aber über die ihrige wacht die ewige Natur.“

„Durch Menschenliebe wird solche Macht gewonnen!“

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/59&oldid=- (Version vom 6.7.2019)