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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

aus, wie sie es immer bei öffentlichen Veranstaltungen sind. Mr. G. sagte mir, er habe Neger sagen gehört: „Calhoun war ein böser Mann, denn er wollte, daß wir Sklaven bleiben sollten."

Am Abend dieses Tages hatten wir Gäste daheim und Spiele, Tanz und Musik, ganz lustig und vergnügt. Hierauf wurde bis gegen Mitternacht in der lauen, mondhellen Luft auf der Piazza herumspaziert. Von der Flußseite hörte man Gesänge der Neger, die in ihren Booten den Fluß hinauf ruderten und aus der Stadt kamen, wohin sie ihre kleinen Vorräthe an Eiern, Hühnern und Gemüsen zu Markte führen, was sie ein bis zweimal in der Woche thun dürfen.

Wenn dieser Brief Dir zukommt, hast auch Du Sommer und Blumen, meine gute Agathe, und Gott sei Dank dafür gesagt!

Morgen reise ich nach Savannah, von da nach Macon, der Hauptstadt Georgiens, und dann nach Montpellier, wohin ich von dem Bischoff der episcopalen Kirche in den südlichen Staaten, Eliott, eingeladen bin, um der Jahresprüfung in einem Frauenzimmerseminar anzuwohnen, das unter seiner Aufsicht steht. Von da schreibe ich Dir weiter.


Vierzehnter Brief.
Macon, Vienville, den 17. Mai. 1850.  

Nein ich fuhr nicht nach Savannah an dem Tag, wo ich es beabsichtigte, sondern ich fuhr — zu einer Posse, zu welcher ich mir jetzt Deine Begleitung erbitte, ohne Dir zu sagen, wohin sie Dich führen wird. Wir fahren auf der Eisenbahn, wir steigen in einen der

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/363&oldid=- (Version vom 19.1.2020)