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wie junge Lyriker nun einmal im Leben sind, wenn sie sich auch in Versen noch so schamlos gebärden (Eben drum! bemerkte ich mit Sachkenntnis), wollte ich mich dazu durchaus nicht verstehen, vermutend, mein Idol damit zu beleidigen. Was war die Folge? Mein Idol wurde wütend, ohrfeigte mich mit bernsteingelben Blicken und setzte sich schließlich demonstrativ weg von mir zu einem weniger lyrisch delikaten Anthropologiestudenten. Damit war Aphrodite einstweilen für mich erledigt, weil ich eben für sie erledigt war. Aber ich sollte mehr von ihr erfahren. Und dies erst ist nun die Geschichte, die ich dir erzählen wollte.

(Man wird es mir nachfühlen, daß ich hier die Bemerkung nicht unterdrücken konnte: Du hast eine eigenartige epische Ökonomie, Emil. Die Technik der Novelle erfordert einen hurtigen Anlauf. Du erzählst wie eine hundertjährige Schildkröte. Wenn du in dem Tempo fortmachst, werde ich am Ende deiner Geschichte Enkel auf meinen Knien schaukeln, und für

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Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/096&oldid=- (Version vom 31.7.2018)