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vollen blühenden Mund unter dem blonden Barte. Und, denkt Euch, Signor, hahaha, denkt Euch! –: statt mich zu küssen und mir Gutes zu tun mit seinem schönen Munde, hat er mich ausgefragt nach unserer Sprache und wie sie sich unterscheide von der lingua toscana und ob wir wirklich el sagen statt il. Hahaha, Signor, leidet Ihr an der Krankheit noch immer?

Der Herr: O signora amatissima, was sprecht Ihr schön, und wie tut es wohl, Euch lachen zu sehen! Laßt uns schweigen von dieser deutschen Krankheit. Ich glaube, sie ist im Schwinden, und gewiß achten wir die nicht mehr so hoch, die diesen Aussatz der Seele haben, wie unsere Vorfahren. Sprecht weiter, Signora, sprecht weiter!

Die junge schöne Venezianerin: Ihr seid galant, Signor, und darum sollt Ihr mich noch ein wenig hören, obwohl es uns, die wir nun bloß Dinge sind, eigentlich nicht mehr erlaubt ist zu reden, als zweimal. Ach, welche Wonne ist es zu reden, Worte ausfliegen zu lassen, wie

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Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/080&oldid=- (Version vom 31.7.2018)