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daß vor dir hergehen die schöne Lüge, das göttliche Taumeln, der flüchtige Traum? Was uns gewiß ist, braucht uns nicht zu kümmern. Wir sind am Tag nicht bange, weil die Nacht kommt. Deine Schatten sind überall, aber in unserem Gehirn ist eine Sonne, und ein Feuer ist in unseren Herzen, wir haben eine Wärme und ein Licht, daß wir zwischen und in deinem Schatten Hellseher einer Seligkeit sind, die hundertmal eine kurze Lüge sein möge, wenn wir sie nur fühlen. Das ist die Lust unseres Lebens, daß wir Schöneres zu träumen vermögen, als deine dumme Wahrheit. Und wenn wir dich selber wegzuträumen belieben – was, wie mir scheint, eine löbliche Übung ist – so hülfe dir alle deine Tatsächlichkeit nichts. Du bist nicht mehr für uns da.

Vallottons Schumann (der unablässig auf einen schmerzenden Zahn zu drücken scheint, weil es dem Holzschneider beliebt hat, auf diese Weise Melancholie auszudrücken): Ja, ja, ja, ja, das träumt sich so eine Weile recht lieblich, bis der Augenblick

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Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/077&oldid=- (Version vom 31.7.2018)