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verschiedene: Die Gartenlaube (1860)


Ludwig Uhland.


folgte als Erwiderung; Kreuzer aber schritt ruhig nach dem Tische zurück, trank seinen Kaffee aus und brannte dann seine Pfeife wieder an. „Ich denke, es ist Zeit, zu Bette zu gehen,“ sagte er nach der kurzen Pause, „und was ich noch sagen wollte,“ wandte er sich an Mary, „wenn es auch nicht nothwendig ist, daß Du Dich groß um die Osborne’s bekümmerst, Kind, so hast doch Du die wenigste Ursache, ihnen aus dem Wege zu gehen, wo Du sie etwa treffen solltest!“

Heinrich ließ eine Art brummenden Laut hören, erhob sich von seinem Stuhle und ging geräuschvoll nach der Thür, die Frau wandte sich in dem Tone unterdrückten Aergers nach dem kleinen George und befahl ihm, seinem Bruder zu folgen, und als Mary an Sie herantrat, um zu fragen, ob noch etwas für sie zu besorgen sei, traf das Mädchen nur auf ein unbewegliches Gesicht, ohne daß ihr eine Antwort wurde. Leise stellte sie das Kaffeegeschirr zusammen und verließ damit das Zimmer, um ebenfalls ihr Bett zu suchen. Lange aber lag sie hier mit offenen Augen im trüben Sinnen, was die Zukunft in diesem Hause wohl für sie bringen könne. Als sie endlich mit einem Lächeln, das nichts mehr von Trübsal erzählte, einschlief, waren es die letzten Worte des Farmers, die sie in ihre Träume begleiteten: „Du hast die wenigste Ursache, den Osborne’s aus dem Wege zu gehen, wo Du sie etwa treffen solltest!“

(Fortsetzung folgt.)
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verschiedene: Die Gartenlaube (1860). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1860, Seite 645. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1860)_645.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)