behaupten?! Die Polizei hat bereits ermittelt, daß die Frau nicht mehr lebte, als man sie heimlich in die leere Wohnung schaffte … Sie ist oben auf dem Dache erschossen worden und dort zusammengebrochen, wie die Blutflecke beweisen …“
Sigi war immer blasser geworden …
„Mir – mir – wird wieder – schlecht, Mama … Ich – ich will Herrn – Herrn Haberlein – um einen – Kognak bitten!“
Und hastig lief sie in den Flur, pochte an des Rentners Tür …
„Wer dort?“ rief er.
„Sieglinde …“
Da schob er rasch den Riegel zurück, ließ sie ein … Drückte ebenso rasch die Tür zu und flüsterte:
„Keine Angst …!! Ich bin Haberlein – – tatsächlich …!“
Diese merkwürdigen Worte hatten einen guten Grund.
Vor Sieglinde stand ein bartloser Herr mit kühnem, geistreichem Gesicht, etwas starker Nase und grauen, scharfen Augen …
Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)