Ferne Hoffnung schimmert, schmerzt der Abschied.
Doch getrost! Ich preise Jene glücklich,
Freunde deine Freunde sind, es wuchert
Glück und Segen, wo du weilst, o Jüngling!
So der Greis. Die Anker sind gelichtet,
Aus dem Haven schwebt das Schiff, die Segel
Wehn in Assads jugendliche Locken.
Aber als die zweite Nacht herbeikam,
Wölkt der Himmel schwer sich an, die Sterne
Leuchten einsam durch gehäufte Nebel,
Jede Purpurwoge, heftige Windsbraut
Peitscht die Flut, und aus der fadenlosen
Tiefe rollen ungeheure Donner.
Wetterleuchtend zuckt die Luft, die Wellen
Wie ein Heer zur Schlacht gereiht, dem Schiffskiel
Dumpf entgegen; dieser steigt, gehoben
Durch den aufgethürmten Schwall, zu Berge.
Trotzend länger nicht der riesigen Obmacht,
Nach dem untern Raum des Schiffs, es möge
Nun zerschmettern oder nicht zerschmettern.
Lange wirft es hin und her sich unstät;
Aber als der erste Morgenschimmer
Legte die See sich, heftig blies der Wind noch,
Doch geregelt. Auf’s Verdeck begiebt sich
Schnell der Steuermann; allein mit Grausen
Schlägt er vor die Stirne sich und jammert:
Unaufhaltsam jagt der tückische Wind uns
August Graf von Platen: Die Abbassiden. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abassiden_(Platen).pdf/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)