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so stäte Pein muß ich drum leiden. Sprach der Pfaffe: Herr ich bin zu euch gesandt von eurem Sohne, daß ich ihm sagen sollte, wie’s um euch gethan wäre, ob er euch helfen möchte mit irgend etwas? Da antwortete er: wie es mir geht, hast du wohl gesehn; jedoch solltu wissen, wär’s, daß meine Kinder den Gotteshäusern, Klöstern und andern Leuten ihr Gut wieder gäben, das ich ihnen wider Recht mit Gewalt abgenommen habe, das wäre meiner Seele ein große Hülfe. Da sprach der Pfaffe: sie glauben mir dieser Rede nicht. Da sagte er ihm ein Wahrzeichen, das niemand wüßte, als sie. Und da ward der Landgraf wieder zur Gruben gesenkt, und der Teufel führte den Pfaffen wieder von dannen; der blieb gelb und bleich, daß man ihn kaum erkannte, wiewohl er sein Leben nicht verlor. Da offenbarte er die Worte und Wahrzeichen, die ihm ihr Vater gesaget hatte; aber es ward seiner Seele wenig Nutzen, denn sie wollten das Gut nicht wiederkehren. Darnach übergab der Pfaffe alle seine Lehen, und ward ein Mönch zu Volkeroda.






555.
Der Wartburger Krieg.
Jo. Rohte chronicon thuring ap. Menken II. 1697 - 1700.

Leben der heil. Elisabeth in altdeutschen Reimen ibidem 2035 - 45.
Chronica pontificum et archiepisc. magdeburgens. bei Wagenseil und Tenzel
Gerstenberger thüring. Chronik, apud Schminke I. 277 - 286.


Auf der Wartburg bei Eisenach kamen im Jahr 1206 sechs tugendhafte und vernünftige Männer mit

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_361.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)