bat Gott, daß er ihre Ehre beschirmen und beschützen
möge. Und Gott der Herr verließ sie in ihren Nöthen
nicht; denn da sie am größten waren, kam der
Mann eben bei Zeit aus dem Walde; und wäre er
nicht gekommen, so hätte die Frau des Herrn Willen
thun müssen. Da der Mann gekommen war, und
seine Frau traurig stehen sah, fragte er, was ihr
wäre, warum sie ihn nicht fröhlich empfänge? Ach
lieber Mann – sagte sie – unser Herr ist da innen, und
zwang mich, ihm ein Bad zu richten; und wollte gehabt
haben, daß ich zu ihm säße, seinen Muthwillen
mit mir zu verbringen, das hab’ ich nicht wollen
thun. Der Mann sprach: ist dem also, so schweig
still, und sey Gott gelobt, daß du deine Ehre behalten
hast; ich will ihm schon das Bad gesegnen, daß
ers keiner mehr thut. Und ging hin zum Herrn, der
noch im Bad saß, und der Frauen wartete, und
schlug ihn mit der Axt zu Tode. Das alles wollte
Gott.
Der Bund in Rütli.
Etterlin S. 26. 27. 28. |
Einer von Schwitz, genannt Stöffacher, saß zu Steinen, dießhalb der Burg, der hatte gar ein hübsches Haus erbaut. Da ritt auf eine Zeit Grißler, Vogt zu des Reichs Handen in Uri und Schwitz, vorüber, rief dem Stöffacher und fragte: weß die schöne Herberg wäre? Sprach der Mann: „euer Gnaden
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_246.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)