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zum Hause führte, mit Gold und edlem Gestein gepflastert. Als sie das Haus betraten, sahen sie es von wunderbarer Schönheit und unglaublichem Glanze, und in ihm einen Thron von wunderbarer Größe. Da sprach der Führer: „das ist die dem Herzog Radbot bereitete Wohnung!“ Darauf sprach der Diaconus staunend: „wenn das von Gott gemacht ward, wird es ewig bestehen; wenn vom Teufel, muß es schnell verschwinden.“ Somit bezeichnete er sich mit dem Zeichen des Kreuzes, da verwandelte sich der Führer in den Teufel, das goldne Hans in Koth, und der Diacon befand sich mit dem Friesen in Mitten von Sümpfen, die voll Wassers waren, mit langen Binsen und Geröhren. Sie mußten in drei Tagen einen unermeßlichen Weg zurücklegen, bis sie zur Stadt kamen, und fanden dort den Herzog todt, und erzählten, was sie gesehen, St. Wolfram. Der Friese wurde getauft und hieß Sugomar.




448.
Wittekinds Taufe.

Abels Samml. alt. Chroniken S. 61. 62.
Pomarius S. 40. 41.


König Carl hatte eine Gewohnheit, alle große Feste folgten ihm viele Bettler nach, denen ließ er geben einem jeglichen einen Silberpfenning. So war es in der stillen Woche, daß Wittekind von Engern Bettlerskleider anlegte, und ging in Carls Lager unter die Bettler sitzen, und wollte die Franken auskundschaften

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_143.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)