Landes gäbe, das sie mit einer Ochsenhaut beziehen
könnten. Da er dies bewilligte, schnitten sie die Haut
in schmale Riemen, bezogen damit eine raume Stätte,
bauten dahin eine Burg, Namens Ossenburg.
Haß zwischen den Sachsen und Schwaben.
Glosse des Sachsenspiegels zu Buch 1, 17. und Buch 2, 12. |
Dieweil Hengst (Hest, Hesternus) ausgezogen
war mit seinen Männern nach England, und ihre
Weiber daheim gelassen hatten, kamen die Schwaben,
bezwungen Sachsenland, und nahmen der Sachsen
Weiber. Da aber die Sachsen wiederkamen, und die
Schwaben vertrieben, so zogen einige Weiber mit den
Schwaben fort. Der Weiber Kinder, die dazumal
mit den Schwaben zu Land zogen, die hieß man
Schwaben. Darum sind die Weiber auch erblos aus
diesem Geschlecht, und es heißt im Gesetz, daß „die
Sachsen behielten das schwäbisch Recht durch der Weiber
Haß.“
Herkunft der Schwaben.
Lied auf Anno. Nr. 29. |
Die Vordern der Schwaben waren weiland über Meer gekommen mit großer Heereskraft, und schlugen ihre Zelte auf an dem Berg Suevo, davon hießen sie Sueven oder Schwaben. Sie waren ein gutes
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_090.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)