hätten, und das Land schön und fruchtbar, das Volk
der Britten träg und faul wäre. Da sandten sie aus
Sachsenland einen noch strengeren und mächtigeren
Haufen. Als die dazu gekommen waren, wurde ein
unüberwindliches Volk daraus. Die Britten liehen
und gaben ihnen Erde neben ihnen, damit sie für das
Heil und den Frieden ihres Grundes streiten, und
gegen ihre Widersacher kämpfen sollten; für das was
sie gewonnen, gaben sie ihnen Sold und Speise.
Sie waren aus drei der stärksten deutschen Völker gekommen,
den Sachsen, Angeln und Jüten. Von den
Jüten stammen in Brittannien die Cantwaren und
Wichtsaten ab; von den Altsachsen: die Ostsachsen,
Südsachsen und Westsachsen; von den Angeln: die
Ostangeln, Mittelangeln, Mercier und all Nordhumbergeschlecht.
Das Land der Angeln in Deutschland
lag zwischen den Jüten und Sachsen, und es soll der
Sage nach, von der Zeit an, daß sie daraus gingen,
wüst und unbewohnt geblieben seyn. Jhre Führer
und Herzogen waren zwei Gebrüder, Hengst und
Horsa; sie waren Wichtgisels Söhne, dessen
Vater hieß Wicht, und Wichts Vater Woden,
von dessen Stamm vieler Länder Könige ihren Ursprung
herleiten. Das Volk aber begann sich auf der
brittischen Jnsel bald zu mehren, und wurde der
Schrecken der Einwohner.
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_088.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)