von lauter alten Goldstücken. Er hob ihn heraus und
sah sich dann nach dem Mäuslein um, aber das war
verschwunden. Nun trug er voll Freude das Gold
nach Reichenau, theilte es halb unter die Armen und
ließ von der andern Hälfte eine Kirche daselbst bauen.
Diese Geschichte ward zum ewigen Andenken in Stein
gehauen und ist noch am heutigen Tage in der Dreieinigkeitskirche
zu Reichenau in Böhmen zu sehen.
Die drei Schatzgräber.
Unter der St. Dionysien Kirche, nicht weit von Erfurt, sollte ein großer Schatz liegen, welchen drei Männer miteinander zu heben sich vornahmen, nämlich ein Schmidt, ein Schneider und ein Hirt oder Schäfer. Aber der böse Geist, der den Schatz bewachte, tödtete sie alle dreie. Ihre Häupter wurden an dem Gesims der Kirche unterm Dache in Stein ausgehauen, nebst einem Hufeisen, einer Scheere und einem Schäferstock oder einer Weinmeisters-Hippe.
Einladung vor Gottes Gericht.
- Casp. Henneberg chronikon Prussiae p. 254.
- Prätorius Weltbeschr. I. 285–288.
Zu Leuneburg in Preußen war ein sehr behender Dieb, der einem ein Pferd stehlen konnte, wie vorsichtig
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 431. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_467.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)