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und hetzte die Hunde noch mehr an; da kam aber ein Pferdefuß ins Fenster hereingefahren und schlug den Schneider vom Tische herab, daß er wie todt niederfiel. Als er wieder zur Besinnung kam, hörte er eine fürchterliche Stimme:

wust du met mi jagen,
dan sost du auk met mi knagen!

ich weiß gewiß, er wird nie wieder den wilden Jäger geneckt haben.





173.
Der Hoselberg[1].

Bange thüring. Chronik fol. 57.
Kornmann mons Veneris Cap. 74. p. 374.
Seyfried medulla p. 482.
vgl. Agricola Sprüchwort 301.

Im Lande zu Thüringen nicht fern von Eisenach liegt ein Berg, genannt der Höselberg, worin der Teufel haust und zu dem die Hexen wallfahrten. Zuweilen erschallt jämmerliches Heulen und Schreien her daraus, das die Teufel und armen Seelen ausstoßen; im Jahr 1398. am hellen Tage erhoben sich bei Eisenach drei große Feuer, brannten eine Zeitlang in der Luft, thaten sich zusammen und wieder von einander und fuhren endlich alle drei in diesen Berg. Fuhrleute,



  1. Man findet gleichbedeutig: Horsel- Hursel- Hosel- Osel- berg. Die eigentliche Ableitung von Ursel, Usel (favilla) liegt nahe.
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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_286.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)