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welcher sehr wenig gelernt hatte. Diesen traf die Reihe, daß er zu einer Kirchenversammlung von der übrigen Geistlichkeit sollte verschickt werden, aber er fürchtete sich, daß er in einer so ansehnlichen Versammlung durch seine Unwissenheit Schimpf einlegen mögte. Hütchen half ihm aus der Noth und gab ihm einen Ring, der von Lorbeer-Laub und andern Dingen zusammen geflochten war und machte dadurch diesen Gesandten dermaßen gelehrt und auf eine gewisse Zeit beredt, daß sich auf der Kirchenversammlung jedermann über ihn verwunderte und ihn zu den berühmtesten Rednern zählte.

Einem armen Nagelschmiede zu Hildesheim ließ Hütchen ein Stück Eisen zurück, woraus goldene Nägel geschmiedet werden konnten und dessen Tochter eine Rolle Spitzen, von der man immer abmessen konnte, ohne daß sie sich verminderte.


75.
Hinzelmann.
Aus dem Buche: der vielförmige Hinzelmann oder umständliche und merkwürdige Erzählung von einem Geist, der sich auf dem Hause Hudemühlen und hernach zu Estrup im Lande Lüneburg unter vielfältigen Gestalten und verwunderlicher Veränderung – sehen lassen. 379 S. in 12. Von dem Pfarrer Feldmann zu Eickelohe zuerst abgefaßt.

Auf dem alten Schlosse Hudemühlen, das im Lüneburgischen nicht weit von der Aller liegt und von dem nur noch Mauern stehen, hat sich lange Zeit ein

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_139.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)