Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 088.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zu lassen: funfzig Rechenpfennige, einen Hering und eine Spille, nach der Zahl ihrer dreien Kinder, zweier Söhne und einer Tochter; – auch mit der Warnung: diese Sachen wohl zu verwahren, ansonst ihr Geschlecht in Abnahme fallen werde.


Vollständiger und genauer ist diese Sage in einer französischen Novellensammlung enthalten, die zu Brüssel 1711. unter dem Titel: l’amant oisif herauskam und steht daselbst in der vorletzten Erzählung p. 405–411. la comtesse de Falinsperk (? Falkenberg), nouvelle allemande, folgendes Inhalts:

Die neuvermählte Gräfin, welche aus einem dänischen Geschlecht abstammte, ruhte an ihres Gemahles Seite, als ein Rauschen geschah: die Bettvorhänge wurden aufgezogen und sie sah ein wunderbar schönes Fräuchen, nur ellnbogengroß mit einem Licht vor ihr stehen. Dieses Fräuchen hub an zu reden: „fürchte dich nicht, ich thue dir kein Leid an, sondern bringe dir Glück, wenn du mir die Hülfe leistest, die mir Noth thut. Steh auf und folge mir, wohin ich dich leiten werde, hüte dich etwas zu essen von dem, was dir geboten wird, nimm auch kein ander Geschenk an, außer das was ich dir reichen will und das kannst du sicher behalten.“

Hierauf ging die Gräfin mit und der Weg führte unter die Erde. Sie kamen in ein Gemach, das flimmerte von Gold und Edelstein und war erfüllt mit lauter kleinen Männern und Weibern. Nicht lange,

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_088.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)