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Levy hatte einen sehr feinen Riecher für die Polente (Polizei) …

Das waren zwei Kriminalbeamte …

Stimmte auch …

Sie legitimierten sich … Der eine sagte: „Herr Levy, Sie haben da vorhin den Grafen Ustow angerufen, der drei Straßen weiter bei der Frau Lüdtke möbliert wohnt … Wir haben beim Amt erfahren, daß Sie es gewesen sind, der mit Ustow sprechen wollte … – Kennen Sie den Russen genauer?“

„Nein,“ log Samuel … „Ich weiß nur, daß er Offizier war, daß die Bolschewiki ihn rausgeschmissen haben und daß er hier als Klavierspieler in Kinos sein Brot verdiente …“

„Hm – und welcherlei Geschäfte hätten Sie mit Ustow?“

„Gar keine …“

„So?! Und Ihre Anfrage bei ihm, wie es mit der Sache stehe?!“

„Nu – er suchte ein neues Engagement … Das war’s …“

„Das Engagement hat er auch gefunden, Herr Levy, – droben im Himmel, Herr Levy! Denn unter uns: der Graf ist tot, Herr Levy, und es würde sich empfehlen, Herr Levy, uns nicht zu beschwindeln, Herr Levy, denn unter uns: der Graf ist ermordet worden!“

„Gott der Gerechte!!“ – und Samuels Gesichtsfarbe wurde wie Schweizerkäse … „Ermordet – – wirklich?! Und von wem, meine Herren?“

„Vielleicht wissen Sie das, Herr Levy … Und wenn Sie’s nicht genau wissen, können Sie uns vielleicht

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/46&oldid=- (Version vom 31.7.2018)