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Neununddreißigstes Kapitel.


     Dubslav hatte nach Lorenzens Besuch eine gute Nacht. „Wenn man mal so was andres hört, wird einem gleich besser.“ Aber auch der Katzenpfötchenthee fuhr fort, seine Wirkung zu thun, und was dem Kranken am meisten half, war, daß er die grünen Tropfen fortließ.

     „Hör, Engelke, am Ende wird es noch mal was. Wie gefallen dir meine Beine? Wenn ich drücke, keine Kute mehr.“

     „Gewiß, gnäd’ger Herr, es wird nu wieder, un das macht alles der Thee. Ja, die Buschen versteht es, das hab’ ich immer gesagt. Und gestern abend, als Lorenzen hier war, war auch lütt Agnes hier un hat unten in der Küche gefragt, ‚wie’s denn eigentlich mit dem gnädigen Herrn stünn‘? Und die Mamsell hat ihr gesagt, ‚es stünde gut‘.“

     „Na, das is recht, daß die Alte, wie ’n richtiger Doktor, sich um einen kümmert und von allem wissen will. Und daß sie nicht selber kommt, ist noch besser. So ’n bißchen schlecht Gewissen hat sie doch woll. Ich glaube, daß sie viel auf ’m Kerbholz hat, und daß die Karline so is, wie sie is, daran is doch auch bloß die Alte schuld. Und das Kind wird vielleicht auch noch so; sie dreht sich schon wie ’ne Puppe, und dazu das lange blonde Zoddelhaar. Ich muß dabei immer an

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 456. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_456.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)