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nimmt, dann is es so gut, als wär’ es ganz heiß gewesen.“

     Engelke brachte, was gefordert, und eine Viertelstunde danach ging Dubslav zu Bett.

* * *

     Er schlief auch gleich ein. Aber bald war er wieder wach und druste nur noch so hin. So kam endlich der Morgen heran.

     Als Engelke zu gewohnter Stunde das Frühstück brachte, schleppte sich Dubslav mühsamlich von seinem Schlafzimmer bis an den Frühstückstisch. Aber es schmeckte ihm nicht. „Engelke, mir ist schlecht; der Fuß ist geschwollen, und das mit dem Cognac gestern abend war auch nicht richtig. Sage Martin, daß er nach Gransee fährt und Doktor Sponholz mitbringt. Und wenn Sponholz nicht da ist – der arme Kerl kutschiert in einem fort rum; ohne Landpraxis geht es nicht – dann soll er warten, bis er kommt.“

     Es traf sich so, wie Dubslav vermutet hatte; Sponholz war wirklich auf Landpraxis und kam erst nachmittags zurück. Er aß einen Bissen und stieg dann auf den Stechliner Wagen.

     „Na, Martin, was macht denn der gnäd’ge Herr?“

     „Joa, Herr Doktor, ick möt doch seggen, he seiht en beten verännert ut; em wihr schon nich so recht letzten Sünndag un doa müßt’ he joa nu grad nach Berlin. Un ick weet schon, wenn ihrst een’ nach Berlin muß, denn is ok ümmer wat los. Ick weet nich, wat se doa mit ’n ollen Minschen moaken.“

     „Ja, Martin, das ist die große Stadt. Da übernehmen sie sich denn. Und dann war ja auch Hochzeit. Da werden sie wohl ein bißchen gepichelt haben. Und vorher die kalte Kirche. Und dazu so viele feine Damen. Daran ist der gnäd’ge Herr nicht mehr gewöhnt,

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 413. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_413.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)