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Schritte von der Kirche den „Fußtritt des heiligen Bonifazius,“ der in frommem Eifer mit seinem Fuße auf die Erde gestampft und eine Spur davon im Steine zurückgelassen haben soll. Wirklich sieht man noch eine Spur im Boden, die von einem Fußtritt herzurühren scheint; um aber an die vorgebliche Veranlassung zu glauben, dazu wird ein mehr als gewöhnlicher Glaube erfordert.[1]

Man hat, wie schon erwähnt, den mittleren Theil der Christenberger Kirche für den Ueberrest eines heidnischen, dem Kastor geweiht gewesenen Tempels, ausgeben wollen. Unsere ältesten


  1. Eine ähnliche Sage erzählt man vom Kaiser Heinrich I. Als dieser kühne Held, (J. 933.) im Begriff, mit den Ungarn am Keuschberge zu kämpfen, die Reihen seines in Schlachtordnung gestellten Heeres durchritt, um dasselbe zur Tapferkeit zu ermahnen, da trat, wie man erzählt, sein Pferd in einen Steinblock so, daß die Spur des Hufes kenntlich blieb. Er selbst stieg vom Pferde ab, und drückte in eben diesen Steinblock seine flache Hand ab. Seinem Heere betheuerte er, daß dieses ein Zeichen seines bevorstehenden Sieges sey. Noch jetzt ist ein Steinblock mit Spuren eines Hufes und einer Hand bei Keuschberg zu sehen.
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Karl Wilhelm Justi: Der Christenberg, in Oberhessen. , Marburg ; Cassel 1820, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Christenberg,_in_Oberhessen.pdf/9&oldid=- (Version vom 14.2.2024)