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an Licht und Ständen gewonnen hat, die alte steinerne schadhaft gewordene gewölbte Bedeckung aber verloren gegangen ist.[1] Das Chor rührt erst aus dem Anfange des sechzehnten Jahrhunderts her, wie eine darin angebrachte Inschrift: „Anno 1520 Chorus aedificatus“ deutlich sagt. Sowohl der Thurm, als auch die Säulen des Kreuzgewölbes und die regelmäßig gehauenen Pfeiler, die sich einigermaßen der dorischen Säulenordnung nähern, zeugen deutlich für den christlichen Ursprung dieser Kirche. Wäre die Bemerkung eines neuern Kunstverständigen gegründet, daß die ersten Dächer und Kuppeln der alten Kirchen bis ins 12te Jahrhundert von Holz gewesen seyen, und man erst im 13ten und 14ten Jahrhunderte angefangen habe, die Kirchen mit steinernen Gewölben zu bedecken, - wie denn in Rom noch viele uralte Kirchen mit hölzernen Dächern stünden, - so würde auch dieses nun, um der Erhöhung der Kirche willen, zerstörte Dachgewölbe


  1. Dieses schöne, im alten gothlichen Stile ausgeführte Kirchengewölbe wurde im Jahre 1817 abgebrochen, und die Kirche erhielt, statt dessen, einen neuen, hölzernen, flachen Dachboden, und vier neue Fenster.
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Karl Wilhelm Justi: Der Christenberg, in Oberhessen. , Marburg ; Cassel 1820, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Christenberg,_in_Oberhessen.pdf/12&oldid=- (Version vom 14.2.2024)