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das Recht mit dem Bach und dem Fischen wieder in alten Stand bringen.

Da jedoch diese erste Auffoderung keine günstige Aufnahme fand, und vielmehr in diesem entscheidenden Augenblicke jede Zunge gelähmt schien; glaubte Bastian ein leichteres Zeichen zum Ausdrucke der gemeinsamen Zustimmung verlangen zu müssen, und fuhr deßhalb fort: „Wem dieses Unternehmen gefalle und lieb sei, der solle eine Hand aufheben!“ Einige thaten es, andere nicht.

Diese Unentschlossenheit von Vielen der Anwesenden scheint den Sprecher betroffen gemacht, und ihn zu dem weitern für ihn sehr ungünstigen Vorschläge veranlaßt zu haben, zwei Männer, einen von Bühl und einen von Altschweier, zu ziehen, welche ihm rathen sollten, wie er sich zu halten habe. Zwar gieng der Erstere, Luden Klaus, ganz in Bastians Gesinnung ein, und trug mit demselben übereinstimmend vor: „man müsse demnächst gen Achern ziehen und daselbst die Wage zerschlagen, so würden alsdann die von Achern, vierhundert stark, mit ihnen herabziehen und den Bach fischen helfen, wie sie bereits dieser Sache miteinander einig geworden wären.“ Allein der zweite dieser Gewählten, Jünger Bernhard, zerstörte ganz den Eindruck wieder, welchen seines Vorgängers freche Ermunterung gemacht haben mochte; indem er versicherte: „ihn dünke der ganze Handel nicht gut, und es wäre wohl besser, vorerst ihrer Beschwerden halb ihrem gnädigen Herren und dem Vogt ein gütliches Ansuchen zu übergeben.“

Auf diesen besonnenen Rath scheint sich auch die damalige Versammlung aufgelößt zu haben. Wenige nur ihrer Leidenschaft Gehör gebende unruhige Köpfe

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Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/42&oldid=- (Version vom 31.7.2018)