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Zum siebenten, die Gültbrief berüren, wär ihr Meynung: so ein Brief so lang gestanden, das Hauptgut abgenutzt, solt derselb Brief todt und ab sin.

Zum achten, wär ihr Meynung gewest, den Graben nicht mehr zu handhaben, man wolte dann ihnen dieselbig Weyd umb den Zins, der jetzt davon gefält, ingeben.



Nro. 36

Min früntlich willig Dienst zuvor. Besunder lieben Herren und gutten Fründ. Ich laß Euch wißen, daß der Lantvogt zu Röteln den Buntschuher mit dem Lotterholz gefangen hat. Der hat ohn alle Marter verjehen, daß siner Gesellen einer, der sich nennt Bastian Reben-Künig sich enthalt zu Suckental oder zu Glotter in deren Bad eim, und hat ein gel goldfarben Rock an, und wiß Hosen, und ein rot zerschnitten Barett uff, den werd man an der Ort eim finden. Es sol auch ein alter Bettler sin, mit einem langen growen Bart, und eim grossem bletzten Mantel an, und sie der Mantel oben umb den Hals mit Leder besetzt; der soll dem Phaffen von Theingen, und dem Phaffen von Langententzlingen lhre Hüßer verbrennen. Er hat dem Landvogt sin Hauptmann anzeigt, sol zu sant Blesien sin, und Jos Fritz, und noch einer sollen zu Zurzach sin; und wiewol ich morn zu angendem Tag selbs handeln uff Suckental und Glotter, nit destminder hab ich Euch solchs uff mins gnedigen Herren Befehl nit wollen verhalten, ob Euch solchs eh, wann mir zu Handen stund, Euch haben darnach zu richten. Geben um neun Uhren nach Mittag uff Fritag nach Egidy (4. Sept.) im 17. Jar.

Ludwick Horneck von Hornberg Landvogt zu Hochperg.

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Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)