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vor einer dampfenden Kohlschüssel und schob von Zeit zu Zeit seinen mächtigen schwarzen Bart beiseite, damit er ihm nicht den Teller abfege. Klefecker fühlte plötzlich Hunger; er bestellte sich etwas Warmes und brachte dann sein Anliegen vor.

Ja, der Kapitän konnte einen Passagier aufnehmen, zwei nicht so gut, aber es würde vielleicht auch gehen. Er hatte schon gestern nacht fort wollen, war aber des Wetters wegen immer noch hier; nun mußte man heute abend sehen … eine feste Zeit konnte nicht ausgemacht werden, wenn es so beiblieb.

Das war wenig für einen, unter dem der Boden brennt.

Die Wirtin brachte ihm seinen Kohl mit Hammelfleisch, wie er’s bestellt hatte. Es roch appetitlich, aber die Speisen würgten ihn. Der Kapitän stand auf und schob ihm beim Hinausgehen die Zeitungen zu. Gleich der erste Blick fiel auf eine großgedruckte Anzeige, die eine halbe Seite einnahm:

„Zweitausend Mark Belohnung demjenigen, welcher mir über den Verbleib meines, seit dem 28. Februar d. J. verschwundenen Neffen, des Maschinisten Leopold Jäck, irgendwelche zuverlässige Nachricht mitzuteilen hat.

Kaspar Dogel, Rentier.
Pirna in Sachsen.“

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/248&oldid=- (Version vom 31.7.2018)