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als bisher, und die Landecker Badeliste zeige Namen, die sehr dazu auffoderten, besonders einige polnische. Die graziöse Koketterie und die elegante Salongewandtheit der polnischen Damen gefiel ihm außerordentlich, und er stellte sie gern Cornelien als Muster hin.

„Ihr seid die zuverlässigsten der Frauen, Ihr Deutschen! sagte er. Ja, ich glaube das nach meinen Beobachtungen behaupten zu dürfen - um so mehr da ich durch Dich, meine Cornelie, etwas zu Euren Gunsten bestochen bin, aber dennoch muß ich Dir bekennen, daß Ihr nicht eigentlich liebenswürdig seid .… -- werth von Euren Gatten geliebt zu werden, das wol! doch allgemein liebenswürdig nicht.“

„Scheint Dir das ein wirklicher Vorzug, Eustach?“

„Ein sehr wirklicher und wichtiger. Es erhöht den Reiz einer Frau in unsern Augen, wenn wir sie fremden Augen reizend erscheinen sehen.“

„Den Reiz .… das begreif' ich. Aber den Werth?“

„Kind! das ist deutsch -- nämlich schwerfällig! seid würdig -- das ist gut für Euch! seid reizend -- das ist besser für uns! -- Die Polinnen sind es in der elegantesten Weise, welche ich der Disinvoltura der Italienerinnen vorziehe. Diese mögen

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/043&oldid=- (Version vom 31.7.2018)