Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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Er sprach: »In warhait ich dir sag,
Hie ist all morgen ostertag
Und alle tag die fasenacht[1].
Wir hand auch schene fischerei,
Wir fahend fisch, wie uns gelüst;
Mit hund und garn sind wir gerüst,
Herrn und junkfrawen rittend mit.
Zu zeiten ist auch unser sit,
Das mir im walde bleibendt dauß;
Wer iemands, der wolt sein allain
[1151] Und nit mit uns in freuden ston,
Fürwar, er müßt zu kerker gon;
Wann zwai sich hand geschickt darzu
Und hettend gern nach mittag ruo,
Von stund thut im der apt befell.
Ob der kains in die vesper kempt,
Da fragt der apt gar wenig nach.
Ie zwai zusamen hond ain gemach,
Wann nun die jungen werden alt,
Von baiden thailen ir leben[2] kalt,
Und habend fürhin kain begird,
Wer nichts mer taugt und fantisiert,
Den ist gebawen ain newer spittal,
Vil besser, dann ains fürsten sal,
Dergleich sach ich nie gehort.
Zu hand do gieng [er][3] mit mir fort
Und weiset mich gelegenhait,
An wein und korn was kain gebrust.
Ich sollt fürhin zur kuchin gan;
Da süch ich hangen oben an
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_244.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)