Seite:De Zimmerische Chronik 4 107.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


wie oblaut, sampt der dotation über die pfrundt herauß gegeben und er inen wol vertrawt, das er des dausch halb von inen kain besondern brief genommen. Hierüber hat er kuntschaft bei gaistlichen und weltlichen zu ewiger

5

gedechtnus ufheben lasen; die werden im fahl der notturft, in künftigen zeiten zu geprauchen, verwarlichen behalten. Die ander beschwerdt, so im begegnet, ist dise. Er hat vor dreißig jaren das burgstall Ürslingen sampt seiner zugehörde vom Wolf Sigmunden vom Stain erkauft, wie obgehört, und

10

dieweil aber das von dem fürstenthumb Würtemberg lehen, hat er erstlichs dem haus Österreich darumb, wie gepreuchlichen, ein lehenträger vom adel gegeben. Das ist auch nachgendts, als herzog Ulrich das landt zu Würtemberg wider ingenommen und hernach, wie herzog Christof ins landt kommen,

15

gleichfals beschehen. Nachdem aber herzog Christof seine lehenleut mermals zu rettung des fürstenthumbs eintweders ufgemant, oder aber sie beschriben, gerüst zu sein, so ist allweg diser graf auch beschriben und gemanet worden. Dieweil aber das lehen Ürslingen über die beschwerdt ein

20

kleinfüegs ertragen, vermaint der graf, das lehen mögte den costen in solichen ufmanungen nit ußtragen, solte derhalben in dergleichen fellen sein verschonet werden. Wie aber das nit sein wellen, hat er das erstlichs eim doctori medicinae zu Tübingen, doctor venerando Gablern, nachgends

25

Bernharten vom Stain zu Harthausen zu kaufen geben. Es ist auch Hanns Herter, würtembergischer hofmaister, mit ime in keufen gewesen. Aber herzog Christof hat biß anher in solche verkeuf über alles vilfeltigs bitten und ansuchen kains wegs verwilligen wellen. Das beschwert den grafen, und

30

vermaint villeicht, es beschehe darumb, seitmals das lehen ein manlehen, er aber kaine kinder, werde das nach seinem absterben dem stammen und nammen enzogen, dergestalt das seine erben des kaufschillings und auch der bösserung manglen und entrathen müesen. Also stet es noch, das er

35

nit waist, [1069] ob im der herzog den verkauf bewilligen, oder nit. Das dritt, darauß im auch ain groser unmuet entstanden, ist, daz er zu Zimbern under dem schloß ein garten gemacht; denselbigen hat er mit einer mauren umbfangen. Dieweil aber der berg etwas schmal und klein und

40

er aber den garten in zimlicher masen und weite zu machen begert, hat er die mauren dester diefer am berg ansetzen müesen. Was dann für ain spacium dazwischen, ist alles

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_107.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)