Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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sehen künt, und were zu besorgen, das er ains mals in der hitz zwischen den secken ersticken möcht.
Es haben sich die alten herren nit allain der baider söne halber verglichen, sonder auch es hat graf Gotfridt
Wernher seim eltern brueder Oberndorf die stat sampt den zugehörigen dörfern zugestelt. Dargegen hat im graf Johan Wernher sein behausung zu Mösskirch, den Aspaweir, seine stuck wasser an der Ablach, auch das jagen im weiten Krais geben und ine umb zehen tausendt guldin hauptguets sollen
schadlos halten. Dieser contract ist im jar 1542 beschehen. Iedoch hat im graf Johan Wernher in solchem dausch vorbehalten, das im sein brueder zu zeiten ein wilpret uf die hohen festa solte zuschicken. Als aber hinnach sich das bei weilen verziehen wolte und im der brueder das hendle
nit bieten, also nempts der alt herr, do macht er ein liedle darvon, das hab ich nit underlasen sollen zu inserieren, im thon »Mein fleis und mühe« etc.
»Mein fleis und mühe
In trewen gewart
Dem gesellen mein,
Zum bösten wein,
So ihe mocht sein,
Groß gunst verhoft,
Ein wilpret von hof
Solt mir werden oft.
Geet hin, geet her,
Und lueg zum keer,
Thue wie ain beer.
Der hoffnung ich wart,
Es geet zu hart;
Was wilpret antrifft,
Das verstehet er nicht.
Darvon will ich lan[1]
Und also verguet han.
Hab ein gueten mut,
Mein zu gedenken,
Mir ain wilpret schenken.
Also ist mein liedlin auß,
Lug, Hensle, und fall nit nauß!«
- ↑ lan] hs. lohn.
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_393.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)