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ist dem teufel ain schedlicher domherr, er entpfirt ime mer, dann ain seel.« Das gefiel dem vatter, verstand aber nit, wo der Andreas hinuß wolt, begerte ie zu wissen, als wie. So spricht Andreas: »Ich will dirs sagen. Du hast deim

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son sovil pfründen und gaistliche güter angehenkt, darmit sich iren etlich [1519] sonst betragen möchten; iezo so fert er allain zum teufel; sonst, da er sich nur ainer pfründen beholfen, were es dem teufel vil nutzer gewesen, het er die ander auch mögen an sich ziehen, also gehet im an der

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zal ab.« Es war ain groß gelechter, insonderhait als Veit von Hausen ain verdruß ab diser unversehen antwort entpfieng, aber er mußt wol gedult haben. *


Wie herr Johanns Christof und herr Froben Christof freiherren zu Zimbern, gebrüeder, etliche jar in
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Frankreich in studio gewest, auch was inen daselbst begegnet, auch darnach glücklichen widerum in deutsche lande kommen.

Herr Froben Christof freiherr von Zimbern ist in seiner jugendt von dem eltern Philips Echtern von Mespelbron,

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auch seinem gemahl, der alten grefin von Werdenberg, erzogen worden biß in das zwelft jar seines alters. Sein anfraw ließ in anno 1526 zu Aschoffenburg firmen; beschach vom erzbischof und churfürsten von Menz. Es was ainer von hof der pfetreich, hieß der Glötzing, war in großem

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ansehen bei dem cardinal. Hiezwischen man ime zu Mespelbron, auch Aschoffenburg etliche jar ein preceptorem erhalten, war ain canonicus uf dem gestift zu Aschoffenburg, hieß herr Johann Blumenschein, ein gelerter und verstendiger priester, der ine die grammaticalia und anders, so

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disem alter füegclich und gehört, unterwissen. Es füegt sich, das diser priester uf ain zeit sein augenspiegel bei einer halben stund oder mer verloren het und sucht, letstlich aber, als ine ohn geferdt ein muck uf die nasen biß, do fand er in doch wider, dann er het ine für und für uf

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der nasen gehapt. Unlangs nach dem paurenkrieg anno 1525 do hielt der alt Philips Echter seiner diener und raisigen ainem, hieß Kilian, die hochzeit, beschach zu Aschoffenburg, und warden alle die fürnembsten in der statt gaistlichs und weltlichs stands, auch etliche vom adel darzu


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_136.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)