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ain graf oder ain herr von Eisenburg gethon haben, und den jaren nach zu achten, das sollichs beschehen, ehe und zuvor sie die grafschaft Büdingen in der Wederow bekommen oder sich von deren geschriben haben.

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* [1222] Das dise grafen aber dozumal in ainer sollichen armut gewesen, das gibt nit ain klaine anzaigung ain alts permentin brieflin[1], so auch noch in der zimbrischen registratur behalten wurt, ist ain bekanntnus, uf die 214 jar alt, und hat grave Hanns von Fürstenberg in anno 1351 herr

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Conradten freiherren von Wildenstain ain pferd abkauft umb selis pfund pfening; darum, dieweil er villeucht das gelt domals also bar nit het zu erlegen, do hat er herr Wernheren freiherren zu Zimber solchen permentin brief mit aim großen anhangenden insigel übergeben, mit bitt, das er für

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inne umb obgeherte suma gelts gegen herr Conradten versprechen welle. Das ist gleichwol nichts seltzams oder unwonlichs, das die geschlecht also uf- und abgen in irem vermögen und auch anderer sachen, dann wir finden, das die edlen herren von Rappolstain vor vil jaren auch zu ainer

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solchen eußersten armut geraten, alain von wegen des bergwergs, das sie inen fürgesetzt, und endtlichen entschlossen, zu entreiten und landreimig zu werden. Aber das glück het inen unversehenlich widerumb ufgeholfen und sein inen die bergwerk widerumb eingangen, das sie sich wider

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erholet. * Aber das ich widerumb uf die enzbergischen sachen kom, wiewol die regierung zu Insprugk herr Gottfriden Wernhern mehrmals zugeschriben und in namen der kaiserlichen Majestat und des haus Österreichs befolchen, niemands,

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wer der seie, im forst Burg heg zu machen oder jagen zu lassen gestatten solle, sonder sollich forst und jagen vestigclichen handthaben, darin die regierung ime gueten rucken halten welle, so ist iedoch bei herr Gottfridten Wernhern kein handthabung gewesen, sonder er hat die baid geprüeder

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von Enzberg ires gefallens an der Rissen, an der Hocheneck und umb Bronnen jagen und alles waidwerk treiben lassen. Als nun grave Jos Niclaus von Zollern so liederliche handthabung gesehen und aber die alten vorstspenn zwischen der herrschaft Hochenberg und denen von Enzberg noch

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unerörtert gewesen, hat er sich aller irrung mit den baiden


  1. brieflin] s. Riezler, Fürstenb. Urkundenbuch II, 179.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_098.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)