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er hab mit der gottlosen und verbottnen kunst nichs gekennt, was er aber geredt, hab er von schimpfs und schalksnarren weis geredt, sich bei den herren und vom adel dester ehe zu erneren. Und wie maister Petter, der pfarrer,

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anzaicht, soll er ganz christenlich ab dieser welt geschaiden sein. Das mag nun wol sein, Gott waists am bästen. Ich hab aber ainest von ainer glaubhaftigen und hochen person mermals wunderbarliche ding von Gabrieln gehört, darbei und mit dieselbig person gewest, die das gesehen und

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gehört hat, welches zu vermelden ich außer allerlai ursachen underlasse. Der allmechtig seie allen gleubigen abgestorbnen christenmentschen und uns, die noch in diesem ellenden leben, gnedig und barmherzig!


[469] Diß capitel sagt von etlichen schalksnarren und
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andern dorechten mentschen, was sie zu disen zeiten für gueter schwenk getriben haben.

Wir haben in nechst vorgehendem capitel etlich guete schwenk, die sich mit Gabrieln Magenbuch begeben, erzellet, und wiewol villeucht ain ernhafter leser ganz superstitios

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vermainen mechte, schimpflich oder verkerlich zu sein, die lecherlichen bossen von obgehörten dorechten oder unbesinnten mentschen in ain solliche historiam einzumischen, iedoch das alles wol erwegen und diese gedanken bedechtlich hündangesetzt, so werden die sachen, wie die ergangen,

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auch was sich in unser landtsart bei den zimbrischen underthonnen, zugehörigen und vernachpurten zu zeiten begeben, angezeicht und mueß der leser also nach erkündigung sovil trauriger und nachtailiger handlungen mit diesen dorechten oder kurzweiligen sachen widerumb recreirt und ufgehalten

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werden, welcher sich dann vil nach dem ervolgten vertrag mit den grafen von Werdenberg begeben; dann es hetten die von Werdenberg ain kündischen mentschen bei inen, hieß Auberle Hesel, war ain kindt; den erzogen und erhielten ernempte[1] grafen von Gottes willen. Graf Christof

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von Werdenberg schickt in zum oftermal geen Mösskirch, da trib er dann vil kurzweil und bracht herr Johannsen Wernhern und seim gemahl, auch der ganzen messenei


  1. ernempte] hs. ernempten.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_310.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)