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geht. So welten auch des Conz Knoblauchs von Reischachs nechste freundt und verwandten den gueten jungen mann ungern für ain ehlichen von Reischach, der er auch nit war, haben und erkennen. Dieweil aber sein vermainter vatter

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ine bei sich domals enthielt und insonderhait lieb het, also er sein leiblicher sone gewest, do lued er uf ain hochzeit zu im zwen ritter, seine nachpuren und verwandten, namlich herr Hannsen Stubern und herr Hainrichen von Randeck, damit er sie mit seinem vermainten sone, herr Micheln,

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bekannt machte. Aber es begab sich, das aines aubents die diener unains mit ainandern wurden und ain schlagen darauß warde. Do mischt sich der guet herr Michel in die sach und wolt die unrüebigen leut gestillt haben. Also liefen die andern zwen ritter auch zu, der Stuber und der

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von Randegk, und thetten über alle gepüre herr Micheln ein sollichen übertrang, das er sich iren nit erweren kunt, wardt von inen erstochen. Dieweil aber das ain gefärlicher todtschlag und also auch dem römischen kaiser Sigmunden warde fürgebracht, do ließ man inen nachstellen, das sie

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weichen musten [1389] und vertriben warden ußer disen landen biß über das gebürg hinüber under herzog Friderrichen von Österreich; kamen hinfüro nit mehr zu landt. *


Wie herrn Johannsen Wemhers freiherren zu Zimbern schwestern, die aine zu herrn Wolfen von Affenstain,
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ritter, und die ander zu Hanns Wilhelmen von Weitingen sich verheirat.

[376] Seitmals in nechsten hievor geschribnen capitln baider fröle von Zimbern, Anna und Catharina, meldung beschehen, auch wo die gestorben etc., will die notturft

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erfordern, derselbigen zwo schwestern, namlich fröle Margretha und fröle Barbara, wahin die verheirat, auch zu gedenken. Und ist zu wissen, das dieselbigen zwai frölin von jugendt auf bei graf Wolfen von Ettingen, biß sie erwachsen, uferzogen worden.

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* [1282] Nun hat der grave ain canzler gehabt, ...,der hat das fröle Margreth vertröst, waverr sie das jhar und die stundt, auch iren gepurtstag bekommen, welle er ir ain nativitet[1] oder juditium durch ain verstendigen stellen


  1. nativitet] s. Wuttke, Der deutsche Volksaberglaube s. 24.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_110.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)