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Messkirch sagen, das sie im die stat öffnen und huldigung thuen, auch lenger nit verziehen, dann wo das nit beschehe, wurde er den ernst, in maßen sie das hernach gerewen möchte, brauchen müßen. Hiemit hat er die gesandten

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wider von im abschaiden lassen; die haben sich den nechsten wider in die stat verfüegt. Mitler weil ist Conradt von Regkenbach, der oberamptman, wie die sachen zu Messkirch beschaffen, bericht worden. Der ist nu bei nacht aufgewest und den nechsten der

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stat zugeilt, der hoffnung, ehe und zuvor dann der hauf darfür rucke, in das schlos zu komen. Es hat im aber gefelt, dann er wol zwo stund zue spaat kommen; auch haben in etlich zimberisch straifent raisigen ersehen, als der bei der Tannen, also genant, dem schlos sich zuneheren wellen;

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die haben mit im drein gehawen. Als er dieselben sampt dem ganzen haufen zu ross und zu fuoß am Herdlin und auf dem Westerberg ersehen, hat er die flucht dem Madach zu angenomen. Im ist aber die straifent rot so nahe gewest, das sie in im dorf Krumbach erilt. [A280a] Daselbst

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ist er von aim raisigen knecht, genannt Leonhart Kochlin, übel geschlagen worden, damit im zugelassen, sich an sein gewarsame ze thun. Hiezwischen haben sich bei dreißig oder vierzig pferdten ungevärlich auf dem Münchsgreuter bühel aus dem holz herfür gethon und sich sehen lassen,

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die sein werdenbergisch gewest [344] und von grave Hugon verordnet worden, den Zimberischen ain lerman zu machen. Aber nachdem sie den zimberischen haufen nit gar, in ansehung der theler, so zwischen der statt und dem Härdlin, übersehen mögen, haben sie auch denselben vil sterker, dann der an im selbs gewest, geschetzt und überschlagen,

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derhalben, unangesehen das sie kain angriff gethon, sein sie doch ungeschafft wider auf Waldt zugeflohen. Nu hat sich die handlung bis umb ain ur ungevärlich nach mittag verlengert; dann nachdem die gesandten, wie obgehört, wider in die stat kommen und herrn Johannsen Wörnhers

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fürnemen und bevelch aim rat und der ganzen gemaind fürhielten, ist mancherlai von inen (wie dann phligt zu geschehen, wo die vile raten sol) beratschlagt worden; doch letstlichen haben die werdenbergische parthen fürtroffen, welche die stat ufhalten und zur gegenwer greifen wellen.

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Als das herr Johanns Wörnher bericht, ist er mit dem haufen ainstails wider zu ruck zogen und den verzug, das der vil-

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Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_057.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)