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obgenannt churfürstlich hofmarschalk und Philips, marschalk, hiezwischen, sovil inen möglich, reüter aufzubringen sich erpotten, doch sich dermaßen veraint, hierinnen weiters nichts, ehe und zuvor dann Renhart widerkum und anzaig,

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was er bei herzog Georgen ausgericht, fürzunemen. Uf solichs ist Rennhart von Neunegk zu herzog Georgen (demnach er auch hofgesind gewest) geritten, bei dem er allen gnedigen und guten willen desshalben [A277a] gefunden; dann dozumal der herzog gleich in Rennharts beiwesen

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nach herr Jergen Weisbecken geschickt, demselben die handlung anzaigt, mit bevelch, wann er, herr Jerg, von den freiherren von Zimbern zu eroberung ires altvätterlichen erbs beschriben, das er alsdann alles das, so denen von Zimbern zu eheren und gutem raichen möge, zu handlen

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solle verhelfen; darneben inen baiden erlopt, das sie nicht allain an seinem hof, sonder auch in seinem ganzen fürstenthumb und lendern reüter mögen aufbringen. Uf solchs, als herr Jerg Weisbeck, dessgleichen Renhart von Neunegk von ainandern abgeschaiden, uf mainung, daz

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ir ieder, so hoch er möge, sich bewerben, hat sich hernach zutragen, das herzog Georg von Bayern zu hinlegung der spenn und irthumb zwischen der churfürstlichen Pfalz und landtgraven Wilhelmen von Hessen geen Wormbs auf ain tag geritten. Domals ist bemelter herzog Jörg [341] am

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fürreiten auch geen Haidelberg kommen und under anderm hovegesind hat er herr Jergen Weisbecken mit im gepracht. Do haben sich herr Johanns Wörnher, der churfürstlich marschalk, Philips von Cronburg, herr Jörg Weisbeck, Philips, marschalk, und vilgenannter Rennhart von Neunegk

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zusamen gethon, von der ganzen handlung geratschlagt und in ansehung der macht, so die graven von Werdenberg ußer zulassen des römischen künigs, ist der ratschlag auf ain großen und ansehenlichen gewerb zu ross und zu fueß gestanden. Sie haben aber in kurzer zeit hernach durch

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aigne darzu ausgesandten kuntschaften erfarn, das die stat und herrschaft [A277b] Messkirch nit besetzt, auch, wo sie etwas versuchen, ob gleichwol kain große macht verhanden, das sie die leichtlichen zu irm gwalt bringen mögten; derhalben die handlung domaln ain kurze zeit bis auf margrave

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Philipsen von Baden haimfüerung, so zu Baden gehalten worden, ansteen beliben. Daselbst haben die obgenannten ritter und vom adel sampt Philipsen Stumpfen dem eltern,

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Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_053.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)