Seite:De Zimmerische Chronik 2 042.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

treffe, welle die notturft seinethalben erfordern, solchen der künigclichen Majestat bevelch an seine freundt langen zu lassen, mit underthenigister pit, Sein churfürstlich Gnaden wellen solchen verzug zu ungnaden nit aufnemen; und ist

5

hiemit die sach bis auf den reichstag zu Augspurg, anno domini fünfzehenhunderte daselbst gehalten, ersitzen beliben. Uf solchen reichstag hat den alten herrn Gotfriden freiherren zu Zimbern für gut angesehen, das seiner jungen vettern und phlegsöne ainer personnlich sampt ainer

10

ansehenlichen potschaft dahin sich verfüege, damit angehalten, das die künigclich Majestat in obgehörten vertrag, durch die graven von Zollern und Fürstenberg abgeredt, verwilligte. Dernhalben herr Johanns Wörnher von Zimbern sampt herr Albrechten von Clingenberg zu

15

Hohen-Twiel, ritter, und aim notario, genannt Augustin Hammersteter[1], ist ain fürnemer mann gewest, auf [A268b] bemeltem reichstag zu Augspurg erschinen, anno fünfzehenhunderte. Gleich ist herr Johanns Wörnher zu grave Eitelfriderichen von Zolern und grave Wolfen von

20

Fürstenberg gangen und sie gepetten, ime zu raten, wie doch der handlung zu thun. Haben baid graven, was sie hierinnen guts raten und handlen könden, das sie des ganz genaigt, sich erpotten, sonderlich aber grave Wolf hat sich hören lassen, er wiss, daz Messkirch sonst niemandts anders, dann

25

ime, herrn Johannsen Wörnhern, und seinen geschwistergiten zugehöre. Haben baid geraten, herr Johanns Wörnher solle herzog Albrechts von Bayern rat phlegen, welches herr Johanns Wörnher gethon. Do hat er von herzog Albrechten dise antwurt empfangen, er mög noch wol ain weil in der

30

handlung stillsteen, welle er fleis fürwenden, ob die sach sonst möchte hingelegt werden. Als sie aber aus rat herzog Albrechts also ain zeitlang still gestanden und gewart, ist die sach ersitzen beliben, derhalben er wider zue herzog Albrechten kommen; hat derselb ime geraten, er solle an

35

die künigclichen Majestat suplicieren. Das hat er gethon und die denen räten überantwurt. Hierauf die antwurt gevolgt, welche dan obernempte graven von Zollern und Fürstenberg ime gegeben, das die zimberisch handlung bischof Berchtoldten von Menz und gedachtem herzog

40

Albrechten bevolhen werde, das sie darinnen handlen, doch


  1. Hammersteter] so B, A Hammerster.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_042.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)