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tung etwas underthenigs pitten, der zuversicht, Ir Majestat wurd es nit abschlahen. Hierauf der könig noch mer verwunderns empfangen und ihe, wer der were und was das für ain pitt, wissen wellen. Aus solchs herzog Friderrich

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dem könig anzaigt, er were der jungen vertribnen freiherren von Zimbern ainer, des voreltern vill gueter, ritterlichen thatten bei römischen kaisern und königen und sonderlich in diensten bei dem haus Österreich vilfeltigclichen bewisen, underthenigclich pittendt, Ir Majestat welte ansehen die

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unschuldt, armuet, jugendt, auch das guet, alt, eerlich herkomen dises geschlechts und sich über die gueten jungen herren erbarmen und ir gnedigester könig sein, auch bevelch geben, damit inen Mösskirch, ir übergeben guet, wider restituiert wurde. Mit solchen und dergleichen worten wollt

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herzog Friderrich dem könig zu füeßen sein gefallen, welches aber der güetig könig nit zulassen wolt, sonder im zugesagt, deren von Zimbern gnedigester könig zu sein, auch in denen sachen handlen zu lassen, damit sie spüren, solchs fürbitts genossen zu haben, mit anzaigung, er mechte leiden, das

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gedachte von Zimbern ire güeter widerumb wie von alter hero inhetten. Hat sich darneben vermerken lassen, er hab sich in solcher sach soverr mit denen von Werdenberg eingelassen, das im nit wol gepüren wellte, in solchem enderung zu thuon, aber nichtsdesterweniger welle er sich hierinen,

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sovil seim vorigen zusagen nit zuwider, allergnedigest halten. Des Ir Majestat herzog Friderich für sich selbst, auch von aller von Zimbern wegen underthenigen dank sagt. Wiewol nu herzog Friderrich gern das pest gethon, damit herr Wernher fürderlichen abgefertiget, so truegen sich doch des reichs

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obligen und gescheften täglichs dermaßen zu, das sollichs nit sein mechte. In der fünften wochen, als herr Wernher zu Insprugk aus die abfertigung gewart, ritt der könig geen Stainach, ließ herren Wernhern mitzureiten bevelchen. Als nun solchs beschach und herr Wernher wol vierzehen

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tag zu Stainach aus antwurt gewartet, die im aber für und für durch widerwertigs practiciern aufgezogen, ime aber durch sein clain vermegen ganz beschwerlich, mit solchen großen uncosten dem hove also nachzufolgen, ward er abermals seiner unver[314]meidenlichen notturft halb verursacht,

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herzog Friderrichen von Sachsen, den churfürsten, auch herzog Georgen von Bayern underthenigclichen anzuruefen, ime bei der königclichen Majestat ain gnedigesten abschidt zu

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_009.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)