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auch wol zu straffen gewesen, waverr das den vögten und amptleuten were fürbracht worden; aber es war ain güetige fraw und die ohne zweifel den lone hierum an eim andern ort reichlingen wurt ingenomen haben. Das haus ist

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hernach in andere hend komen; es hats iezmals ainer, haist Stoffel Vogel.* In bemeltem jar, nemlich vierzehenhundert fünfundneunzige, haben herr Veit Wörnher und her Johanns Wörnher freiherrn zu Zimbern, geprüedere, die dozumal bei der

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churfürstlichen pfalz zue Haidelberg zu hove, den römischen künig Maximilianum durch pfalzgraven Philipsen, churfürsten, auf dem reichstag zu Wormbs ansuchen lassen, Ir Majestat welle die ungnad, die sie bishieher gegen inen getragen, gnedigist fallen lassen und gnad mittailen, mit verhelfung inen

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und irn geschwistergiten zu irem vätterlichen erb. Hierauf die künigclich Majestat bemeltem churfürsten zu antwurt geben, Ir Majestat wisse kain ungnade zu inen, sonder welle ir gnedigister könig sein, auch ain güetlichen tag zwischen inen und denen von Werdenberg ansetzen, welches sich

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aber aus vilfältigen fürfallenden gescheften dermaßen, das sollichs danzumal zu Wormbs nit beschehen, verzogen. Derhalben, als die kingclich Majestat nach ausgang des reichstags geen Schwebischen-Hall kommen, hat Ir Majestat bischof Friderrichen von Augspurg, herrn Wolfgangen von

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Clingenberg, landtchomen[A239a]thur teutsch ordens der balei Edlsäs und Burgundi, grave Wolfen von Ötingen und schenk Albrechten von Limpurg, baid partheien in der güete zu verhören und auf Ir Majestat bewilligen zu vertragen, zu comissarien verordnet. Gleich bald darnach gedachte herrn,

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die königclichen commissarii, baide thail, auf Jubilate anno vierzehenhundert sechsundneunzige zu Ulm zu erscheinen, beschriben. Hierauf herr Wörnher freiherr zu Zimbern sampt aim churfürstlichen rat und etlichen vom adl geen Ulm sich verfüegt, haben sie die comissarios alda nit gefunden, sonder

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andere schriben und bericht empfangen, das sie fürderlichen zue Augspurg ankommen solten. Solchem ist also gelept worden, und nachdem sie den herrn künigclichen comissariis zu Augspurg sich angezaigt, ist inen ain verhöretag angesetzt worden. Darauf, als baide partheien erscheinen,

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haben die künigclichen comissarii irn bevelch verlesen lassen; hiemit herr Wörnher sein clag, wie hinach volgt, durch den pfalzgräfischen rat, sein advocaten, fürnemlich des inhalts

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 614. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_614.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)