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parschaft und unwillens beflissen, dann grave Jerg von Werdenberg etliche mal herrn Johannsen Wörnhern die under[250]thonen aus der herrschaft Mösskirch gefengclichen hinwegk gefüert, und wiewol herr Johanns Wörnher sich

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dernhalben mermals beclagt, mit anzaigung, rechtens und aller pillichhait niemandts vorzesein, sonder mit bemeltem grave Georgen desshalben vor herzog Sigmunden [A196b] von Österreich, auch vor andern fürsten, graven, herrn und stetten fürzukomen sich erpotten, nochdann hat sollichs

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von denen von Werdenberg kainswegs beschehen oder aber ir fürnemen abgestelt wellen werden. Nu haben aber solliche spenn täglichs dermaßen zugenomen, das ain gemaine freundtschaft hierin ain insehens haben müeßen, sonderlich aber hat sich bischof Otto von Costanz der handlung baiden

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thailen zu gutem angenomen und derhalben ain güetlichen tag geen Pfullendorf anno vierzehenhundert vierundachtzige ausgeschriben. Auf solchem herr Johanns Wörnher, dessgleichen grave Jerg und grave Ulrich von Werdenberg, gebrüedere, erschinen. Bischof Otto von Costanz, dieweil er

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aigner person nit kommen, hat er dozumal sein vicarium, doctor Conradten Gäben, sampt Casparn von Landenberg geschickt. Dergleichen schickt grave Eberhart von Würtenberg der elter herrn Georgen freihern von Gundelfingen und doctor Balthasser Mesnang. Es erschinen auch grave

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Haugo von Montfort und grave Jos Niclaus von Zollern. Als nu baide thail ire gerechtigkaiten fürgetragen, ist die handlung fürnemlich dahin gepracht, das baide partheien solcher spenn zu rechtlichem austrag auf obbemelten graf Eberharten von Würtenberg, der von kaiserlicher Majestat

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hiezu geordnet und von partheien erpetten worden, kommen solten. Hierauf der kaiser anno vierzehenhundert fünfundachtzige, dannzemal zu Rotweil darumb angesucht, grave Eberharten von Würtenberg zu ainem comissario geordnet hat, welcher grafe Eberhart demnach baide partheien auf

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Sebastiani anno vierzehenhundert sechsundachtzige [A197a] geen Stutgarten beschriben, vor seinen subdelegirten richtern, sein namlich fünf doctores, zwen vom adel und zwen magistri gewest, zu erscheinen. Auf bemeltem tag hat grave Georg von Werdenberg, wie im herr Johanns Wörnher freiherr

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von Zimbern in die oberkaiten und regalia, zu Sigmeringen gehörig, einträg thue, sich beclagt, welches aber herr Johanns Wörnher vernaint und sich mit gnugsamen kundt

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 506. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_506.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)