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wol schein was. In somma, sie forchten inen so übel, das iren kainer im closter mer dahin wolte, dardurch apt Bernhart bewegt, ließ bei herrn Wörnhern umb ain güetliche underhandlung, die losung des weiers und der [A149b] vieren

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dörfer betreffen, ansuchen. Sollichs ward von herr Wernhern nit abgeschlagen. Also durch underhandlung brueder Conradts, priors zum Gutlenstain, bei Urach gelegen, herr Hannsen truchses von Stetten, ritters, vogts zu der Newenburge, und Conradt Harderers von Gertringen, von baiden

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thailn erpettne obman und zusätz, ward die sach dergestalt vertragen, das herr Wörnher die losung der dörfer und des weiers, laut seiner pfandtbrief, umb dreitausendt guldin gold widerfaren solte. Diser vertrag ist zu Urach freitags nechst nach dem hailigen auffarttag im jar nach Christi unsers

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lieben herrn gepurt gezelt ain tausendt vierhundert dreiundsechzige abgeredt und aufgericht worden. Gleich hernach hat herr Wörnher die dörfer mit gutem willen bemelts apts, der dann ain gesandte pottschaft zun underthannen, sie irer glipt und aide, damit sie ime und dem gotzhaws Hirsaw

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verwandt gewest, von seinetwegen zu erlassen, abgefertiget, eingenommen und huldigen lassen etc., und dergestalt ist Oberndorf die statt sambt den vier zugehörigen dörfern und dem weir der freiherrschaft Zimbern eingelipt worden. * [1534] Disen weir zu Mesingen hat vor dem apt von

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Hirsaw ein edelman ingehapt und nemlich ain Pfauser von Nortstetten, genannnt Hainrich, und het in herzog Lupoldt von Österreich umb die jar nach Cristi gepurt 1406 disem Pfauser und seiner hausfrawen Margrethen, war Hannsen von Wildenfels dochter, irer baider lebenlang zu nutzen

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verschriben; ist beschehen in obernempten jar zu Schaffhausen. Er het dem herzogen ain tusendt guldin in gold daruf gelichen; iedoch sollt der weir nach iren absterben one alle entgeltnus oder losung wider ledig sein. Hernach erst do ist der weir an die münch von Hirsaw kommen, die dörften

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einest kain flaisch essen. * * [1534] Ich find, das grave Rudolf von Hohenberg die vier dörfern, zu Oberndorf geherig, auch ingehapt, und, als er gestorben, do haben die würtenbergische amptleut einandern gemanet, die dörfer unverzogenlich anzunemen. Wie

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aber graf Rudolf zu solchen dörfern kommen, acht ich daher erwachsen, das herzog Lupold von Österreich (dises grafen gemahel war ain geporne grefin von Dockenburg und

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_393.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)