Seite:De Zimmerische Chronik 1 201.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

abtrag von wegen der abbrochnen burg thuon, auch järlichs 100 mark silbers über die ordinari einkommen geben. Volgends über etlich zeit erkauften sie sich von graf Egen mit großem guet. Sollichs gab inen der herzog von

5

Österreich, der disen krieg angestift het und im gelungen war, und ergab sich die statt Freiburg an das haus Österreich, wie die noch diser zeit demselbigen zugehörig ist. * * [1508] Man sagt, demnach die von Freiburg von iren herren, den grafen von Fürstenberg, abgefallen und ain

10

mainaidt sollen geschworen haben, darumb auch etlich die finger sein abgehawen, so ist ain vertrag ufgericht worden, darin begriffen, das die von Freiburg uf die vier straßen staine seulen sollen setzen, uf dero ieder ain hand mit halben finger, als ob sie abgehawen worden. Das soll und muß zu ewiger

15

gedechtnus also gehalten werden, und sicht man die seulen noch heutigs tags, die stehen da zu irer langwirigen schand und turfens nit hinweg thon. Sie haben bei graf Friderichen von Fürstenberg, wie man sagt, derhalben angehalten, aber nichts erlangen mögen, und sein der seulen acht,

20

allwegen zwo gegen ainandern, und die straß darzwischen. *

[A90a] Wie herr Wörnher freiherr von Zimbern etliche freihait von kaiser Karle dem vierten, auch dem königclichen gotzhaws Reichenaw erlangt, darzu etliche dörfer und zehenden an sich erkoft.
25

Anno domini ain tausendt dreihundert dreiundfünfzige, als kaiser Carle, der viert des namens, seins herkomens ain grafe von Lützelburg, zu Ulm lag, kam dahin herr Wörnher von Zimbern. Dasselbig mal erlangt er von gedachtem kaiser ain confirmation und bestetigung seiner alten

30

privilegien und freihaiten, namlich das niemandts, was standts oder wesens der seie, im ganzen reich teutscher nation die freiherren von Zimbern oder ire underthonen auf kain landtag beruofen oder citiern solle, dann allain auf den landtag zu Rotweil, solten auch an kainem andern ort zu antwurten

35

oder zu recht sein schuldig gehalten werden. Auch hat er zu gemelter zeit von obgedachtem kaiser ain besteetigung erlangt der alten und von unverdechtlichen jaren hergeprachten herligkait und freihait, nemlich mit dem pann über das bluot, das er solchs also hab, wie er Got dem herrn

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_201.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)