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man von aim von Zimbern (er sey gleich ain freiherr oder was standts er dann gewest) gehaben mag, findt man ob den sechzehenhundert und vier jaren in den commentarien oder sommarischen verzaichnussen Caji Julii Cesaris, des

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dictators und ersten römischen kaisers, im ersten buoch, darein er die gallischen krieg, so er selbs gefürt, beschriben, ungevärlichen auf mainung, wie hernach volgt. Im jar nach erbawung der stat Rom sechshundert sechsundneunzige, und vor der gepurt Christi vierundfünfzig jar, ist bemeltem Cajo

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Cesari die provinz Gallia als eim proconsuli vom senat zu Rom erkannt worden. Als er nu in derselbigen ankomen und die remischen legionen angenomen, hat er ganz Galliam in großer empörung befunden; dann als sonderlich Gallia der zeit in zwo underschidliche factionen, als Heduos und

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Arvernos, gethailt, haben die Arverni vor ankunft des Cesars durch pratigken der Sequaner die Hochteutschen inen zu hilf aufbracht, deren dann erstlichs bei fünfzehen tausendt über Rhein komen, welche die Heduos angriffen und heftig beschediget. Gleich bald[1] darnach als sie die fruchtbarkait

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des gallischen bodens befunden, ist der Hochteutschen könig Ariovistus, den etlich Ernst, etlich könig Ernvest nemen (würt geachtet, er sey ain könig aus Schwaben gewest), mit großer macht personlich über Rhein gezogen, daselbst er nit allain die Heduos als feindt, sondern auch die

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Sequaner, denen er zu hilf solt komen sein, überzogen und [19] angriffen, die auch bei der statt Amagetobria in ainer tref[A9b]lichen veldtschlacht überwunden. Demnach hat er deren fürnembsten bezwungen Gallier kinder zu geiseln genomen, auch den Sequanis die pesten zwen thail irer

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landtschaft abtrungen, davon im selbs den ain thail behalten, den andern aber denen Harudibus, so auch ain teutsch volk gewest, die dann ob vierundzwainzig tausendt stark über Rhein newlichen im zu hilf komen waren, zu bewonen eingeben. Derhalben gemainclich die fürnembsten

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Gallier verursacht, den Cesarem, in den sie all ir hofnung und vertrawen gesetzt, umb hilf und rath wider könig Ariovistum ansuchtend. Nu bedacht der Cesar, das die Hedui der Römer buntsgenossen, derhalben er in dann pillichen hilf beweisen solt, zudem das er nit ain geringen feind

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verhanden, sonder wo dem könig in seim furnemen weiter zu-


  1. Gleich bald] B Gleichwol bald.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_033.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)