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ercleren Wir obgenanter Konig Maximilian, auch mit Rate der gemelten Unser Churfürsten, Fürsten und Besamlung, das der selbig Artickel nach gemelter Massen solle verstanden werden: was bißher in Vechden und Verwarung beschehen und nit gericht oder vertädingt ist, das sol nicht criminaliter berecht werben; und welche gedinget heten, das die selben des unangezogen bleiben.

§ 10. Item als Wir auch vorgemelter Konig Maximilian, als ob stet, mit Rat Unser Churfürsten und Fürsten und Stende des Hailigen Reichs Gericht zu halten fürgenomen und geordnet, haben Wir darauf, damit in solchen destminder Irrung und Zurüttung erwachsen, nach der selben Unser und der Churfürsten Stende Rat gesetzt und geordent, setzen und orden auch von Römischer Koniglicher Macht Volkomenhait und rechtem Wissen in Craft ditzs Brieffs, das alte Hendel, so sich hievor in Vechden, Kriegen oder Aufrure begeben haben, die rechtlich oder gütlich hingelegt, vertragen und veraynt weren, in dise Rechtvertigung nicht gezogen werden sollen.

§ 11. Und darauf empfelhen Wir allen und yeden Churfürsten, Fürsten, gaistlichen und weltlichen, auch Prelaten, Graven, Herren, Ritterschaft und Steten und allen andern Unsern und des Reichs Undertan und lieben Getrewen, ernstlich gebietende bey den Pflichten, Aiden und Gehorsam, so sye Uns und dem Hailigen Reich getan haben und zu thun schuldig sein, und dartzu ainer Pene, namlich zwaytausent Marck feins Goldes, halb Unser Koniglichen Camern und den andern Halbtail den Beschedigten unablessigklich zu bezalen, und dartzu bei Verliesung aller und yecklicher Freyhait und Recht, so ir yeder von Uns und dem Hailigen Reich haben, das sie solchen Fride mit Ernst und trewen Fleis halten und, wie vorgeschriben steet, handthaben, auch iren Amptleuten und Undertanen tzu thun auf ir Aide bevelchen und diser Veraynung und Pflicht stracks on Einrebe nachkomen, als liebe in allen und ir yedem sey Unser und des Reichs swere Ungnad, auch die vorgemelte Pene zu vermeyden.

§ 12. Ob auch yemands, von was Stand, Wirden oder Wesens der oder die weren, die dise Unser Ordenung, Pflicht und Handthabung verachten, nachlessig oder der nicht Volg thun wurben, und das selb offenbar, kundtlich und unlaugenbar were, den oder die selben ercleren Wir hiemit durch solch ir Verachtung in die gemelten Pene gefallen, wöllen auch das verrer Fürvorderung oder ainich weiter erclerung oder Urtail nit not sey, und sol als dann auch gegen denselben mit Execucion und zu Einbringung solcher Pene und anderm gehandelt werden mügen. Darnach wiß sich ain yeder zu richten.

Mit Urkunde ditzs Briefs besigelt mit Unserm Koniglichen anhangendem Insigel.

§ 13. Und Wir von Gotes Gnaden Bertold zu Mentz, Johann zu Trier und Herman zu Cöln, Ertzbischoven, Philips Pfaltzgraf bey Rein und Hertzog in Bayern, Fridrich Hertzog zu Sachsen, Landtgraff in Doringen und Marckgraff zu Meissen, und Johann Marckgraff zu Brandenburg, zu Stetin, Pomern, der Cassuben und Wenden Hertzog, Burggraff zu Nüremberg und Fürst zu Rugen; alle Churfürsten des Hailigen Römischen Reichs, durch Germanien, Italien, Gallien und das Küngreich Arrelat Ertzcantzler, Ertztruchses, Ertzmarschalck und Ertzcamerer, Johann zu Worms, Wilhalm zu Aistät, Lubwig zu Speier, Albrecht zu Straßburg und Hainrich tzu Chur, Bischoven, Johan Abt des Gotzhaws Fuld, Endres von Grumbach, Maister Deutsch Ordens in Deutschen und Welschen Landen, Ott Pfaltzgraf bey Rein und Hertzog in Bayern, Albrecht Hertzog zu Sachsen, Landtgraff zu Düringen und Marckgraff zu Meichsen, Johann Pfaltzgraff bey Rein, Hertzog in Bayern, Graff zu Spanhem, Fridrich Marckgraff tzu Brandenburg, tzu Stettin, Pomern, der Cassuben und Wenden Hertzog, Burggraff zu Nüremberg und Fürst tzu Rügen, Magnus Hertzog zu Meckelberg, Wilhalm zu Gulch und zum Berg, Hertzog Eberhart der Elter Hertzog zu Wirtenberg unb zu Tecke, Graff zu Mümpelgart, und Wilhalm der Mitler und Wilhalm der Jünger Landtgraffen zu Hessen bekennen auch für Uns, Unser Nachkomen und Erben, das solch obgeschriben Unsers allergnedigisten Herren des Römischen Konigs verpflichte Ordnung zu Handthabung Frids und Rechtens mit Unserm Rat und Verwilligung fürgenomen, aufgericht und gemacht worden ist, Wir auch umb Fürderung gemains Nutz die angenomen und mit seinen Koniglichen Gnaden Uns auch gegen ainanber verpflicht haben, bem gemelten Frid und Recht aufrichtigklich nachtzukomen und

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_293.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)