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anzuheben, der nicht geharret und vollenbracht werde. Und darumb, auf das man den kriek die vorgenante keczerei zu tilgen und außzurewten getreiben, beharren und vollenbringen müge, so bedunket sie der heiligen kirchen und cristenheit allernuczlichst und bequemlichst sein, volke umb gelte zu bestellen, die den kriek gen den keczeren treiben und harren solange, biß das die sache mit Gottes hilfe zu guttem ende kummen müge. Und haben dorumb besloßen, das nucze, gütte und bequeme sei ein gelt in der cristenheit aufzuheben in der maßen, als hernach geschriben stet, soliche volk zu einem teglichen kriege [und gemeinen] zuge und anders, wie das der cristenheit allerbeste zu nucze kummen mag, zu bestellen, dadurch nimand beswert werde und doch iederman nach markzale oder anzale mitleide und beholfen sei die keczerei zu vertilgen.

a. Anlegung der Geistlichen.

1. Zum ersten das ein igliche persone, die geistlich prelaturen, pfründen, pfarkirchn, beneficia, officia oder gülte hat, die er von nuczen und renten geistlicher gaben kauft hett, es sei auf den merern und hohen stiften oder auf anderen stiften in pfarkirchn, clostern, clausen, capellen, oder wie die dann desgleichen namen habent, von sülcher jerlicher gulte, die dieselbig persone hat, je von zweinzig gulden oder von zweinzig gulden wert an renten oder gulten ein gulden geben schol, oder nach anzale minder oder mer er es dan hat; und schol das steen zu seiner gewißen. (2) Und das epte, eptisin und klöstre, sie seind Benedicten oder Graes ordens, Premonstratenser oder Cartheuser, Johannsherren oder Teutschherren, Prediger, Barfußer, Augustiner, Unsrer-Frawen-bruder, Wilhelmiten, es sei manne- oder frawenclostere, oder welches ordens sie sind, sie sin exempt oder nicht, und auch Beghart, Begin, oder welcherlei geistlich stad oder wesen die sint, nimand außgescheiden, von allen iren jerlichen gülten, renten, nuczen und vellen, wie und welcherlei die sin, es sei an gelte, fruchte, wein oder anders, je von zweinzig gulden oder zweinzig gulden wert an renten oder gulten einen gulden geben schöllen. Und schol das steen zu iren gewißen. (3) Wers auch, das etliche priester oder geistliche persone weren, die kein goczgaben, und doch erbgütter hetten, die schulen von denselben gutten geben, als von den leien hernach geschriben stet. (4) Wern auch etliche geistliche persone, die nicht erbgutter oder auch goczgabe hetten, der schol iglicher zwen behemisch geben.

b. Einziehung und Bestellung der Steuer der Geistlichen.

5. Und das in iglicher stat, da ein bistume innen ist, zwen canonicken von dem merern und hohen stiften und zwen von den andern stiften und dorzu zwen ritter oder knechte, die der bischof derselben stifte mit ratte, wißen und willen seiner rette, graven und herren, ritter oder knechte, die er dann hat, ungeverlich darzu geben schol, die sie dann bequemlichen und gute darzu bedunken sein, soliche gelte von der pfaffheit, geistlicher und werntlicher, derselben stifte und auch manne- und frawenclöstere, als vor geschriben stet, aufheben und einnemen schullen. (6) Und die vorgenanten sechs sullen in gegenwertikeit des bischof und des capitels der merern und hohen stifte zu den heiligen sweren, soliche gelte in vorgeschribener maße aufzuheben und einzunemen getrewlichen und an alle geverde; und daz sie auch soliche gelte zu einer iglicher zeite in eine gemeine kisten, die in der sacristigen der merern und hohen stifte oder an einem anderen ende in derselben stat, do sie dann allersicherst und bast bewarte ist, sten schol, legen schullen. Und zu derselben kisten schol der vorgenanten sechser iglicher einen schlüßel haben. Und sie schullen auch solich gelte nindert anderswohin wenden, geben oder keren weder von zerünge noch dheinerlei ander sache wegen; sunder sie schullen soliche gelte zu iglicher zeite in die kisten legen und das darinnen beleiben laßen. Darzu schullen sie ein reigister machen und zu einer iglicher zeit einen iglichen mit seinem namen schreiben, wie vil er gegeben hat, und sie schullen

demselben des auch ein zeddel und erkentnuß geben. Auch schullen die vorgenanten

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_238.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)