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sy des nibt getun, so sullen sy inwendig dem nehsten monden, als in ansprach und antwort geschriben geben sein, ein fruntlich reht sprechen uf ire eyde. Und was sy oder das merer teil unter in sprechen und erkennen für ein recht, daz sol von beiden Seiten gehalten werden on geverde; auzgenomen unser und des reiches fürstenthumen herscheft und lehen, dy uns und dem reiche zugehoren, und dy man von rechts wegen vertedingen sol vor uns und dem reiche.

(10) Gewünnen auch der fursten graven herren ritter oder knechte, dy in diser eynunge sint oder darein kumen, manne burkgmanne dyner unterdan oder burger unter einander hernach bruch oder stozze, an welcher Seiten daz wer': so sol des fürsten graven herren dyner unterdan oder burger, der clager ist, einen gemeinen manne nemen auz des fürsten graven oder herren rate, des dyner oder unterdan der ist, dem er also züsprichet, und sullen dann der clager, und dem man zusprichet, ir iglicher zwen ratmanne darzü geben. Und sol dann der obmann beiden parteyen einen gelegen tag bescheiden, darauf sy ir ratleut auch schicken sullen. Und sullen beider partey ansprach und antwort verhoren und versuchen, ob sy dy gutlich gerichten mügen, mocht des niht gesein, so sullen sy auch ein fruntlich reht sprechen inwendig eines monden frist und darinne tün. Und sol auch daz von beiden parteyen gehalten werden in aller maz, als vor geschriben stet.

(11) Auch behalten wir den erwirdigen Adolff ze Mentze Friderich ze Coln Cunen ze Trier ertzbyschofen und den hochgebornen Rupreht dem eltern Rupreht dem jüngern und Rupreht dem jüngsten pfalntzgraven by Reyn und herzogen in Beyern, was sy hernach brüch unter einander gewünnen, daz sy dy sullen handeln und halten nach laut und satzünge, als sy sich vor disen zeiten von irer lande wegen unter einander verbrifet und gesetzet haben. Und sullen dyselben satzunge gein einander halten, als lang dyselbe satzünge und eynung unter in weren sol, und sullen auch dy darnach fürbazz halten dise geinwortige eynüng auz.

(12) Und wer' es sach, daz fürsten graven herren ritter kneht ire manne bürkgmanne dyner oder unterdan diser eynüng zü unsern und des reiches steten, dy in dyser eynung sint oder darein kümen, oder zü den iren, oder dy stet oder dy iren hernach brüch oder zweyunge herwiderümbe gein einander gewünnen, so sullen wir einen schidlichen obman, der beiden parteyen gleich sey, unser und des reichs getrawen darzü geben, wann wir des von dem … clager ermanet werden on geverde; darzü auch iglich partey zwen ratman geben sol. Und sol dann der obman beiden parteyen einen gelegenlichen tag bescheiden, darzü sy auch ir ratleut schicken sullen, und do aber beider partey ansprach und antwort verhoren und versuchen, ob sy dy gütlich gerichten mugen. Mocht des niht gesein, so sullen sy inwendig dem nehsten monden ein fruntlich reht sprechen uf ir eyde, daz auch von beiden parteyen gehalten sol werden in aller maz, als vor geschriben stet on geverde.

(13) Es sullen auch iedes fürsten grafen herren stet ritter oder kneht unterdanen pfaffen und leyen und allermeniglich, wy dy genant sint, dy in diser eynünge sint oder darein kümen, in aller fürsten graven herren stet ritter und knechte dyser eynüng landen und gebiten frid und geleit haben. Und wer daz überfure, darzü sol der furste graf herr stat ritter oder kneht, in der oder in des landen oder gebiten daz geschehen wer' und dy dem allernehst gesezzen sein, und auch dy andern fursten graven herren ritter kneht und stet, ob des not wer', volliglich tün gleicherweyse, als ob es sy silber anginge, on geverde.

(14) Und wann es zu teglichem krige kümet, so sol sich von den parteyen und teilen diser eynunge iglich partey selber weren. Und welcher fürst graf herre oder stat in der parteyen dheiner den veynden zü teglichem krig entsezzen weren, derselbe sol dannoch den andern fursten graven herren und stat in derselben parteyen furderlich behulffen sein nach erkentnusse derselben partey, darinne er ist, oder des merern teils unter in, nach manünge und in der maz, als vor geschriben stet.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_218.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)